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StB Heiko Mischlich (Foto: privat)

10 Fragen an … StB Heiko Mischlich

StB Heiko Mischlich Tag begann mit einem Kanzleifrühstück und endet mit der vorgezogenen Weihnachtsfeier. Zwischendurch hat er sich Zeit für den Steuerköpfe-Fragebogen genommen. In der Kanzlei im südhessischen Weiterstadt arbeiten acht Angestellte plus Familie Mischlich. Digital und familiär geht es zu.

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1. Warum sind Sie StB geworden?

Das liegt mir in den Genen. Mein Vater hat in den 80ern bei uns im Haus eine Kanzlei eröffnet. Da ich als Kind und Jugendlicher aber auch gesehen habe, wie arbeitsreich und stressig sein Arbeitstag sein konnte, habe ich erstmal einen anderen Weg eingeschlagen und eine Banklehre begonnen. Nach der Lehre hat sich der Bank-Beruf aber so stark verändert, dass ich mich lieber verändert habe. Ich begann ein Studium des Steuerrechts an der FH Worms – und da hat es mich dann gepackt. Ich hatte eine tolle Studiengemeinschaft, die bis heute hält. Die Systematik des Steuerrechts hat ihre Faszination ausgespielt und ich habe erkannt, wie groß und tiefgehend die Beratungs- und Veränderungsmöglichkeiten sind, wenn man die Materie versteht. Ich habe einen guten Abschluss hingelegt und gute Stellenangebote bekommen. Aber dann fiel meine Entscheidung auf die elterliche Kanzlei. Ich habe es nicht bereut. Die Kanzlei ist immer noch im Haus meines Vaters. Ich sehe meine beiden Kindern zu allen drei Mahlzeiten am Tag und wenn zwischendurch mal was ist, bin ich auch für sie da.

2. Ihre fachliche Dienstleistung bieten auch zig andere Kanzleien – was stellen Sie heraus, wenn Sie potentiellen Mandanten Ihre Kanzlei empfehlen möchten?

Wir sind eine sehr familiäre Kanzlei, wie vielleicht schon klar wurde. Wir betreuen Mandanten weiter, auch wenn sie aus der Region fortziehen. Das funktioniert, weil wir durchweg digital arbeiten. Seit sechs Jahren betreiben wir eine eigene Cloud. Bei neuen Datev-Programmen gehören wir oft zu den Pilotkanzleien. Wir haben zum Beispiel bereits rund 100 Mandanten in Datev Meine Steuern. Digital und familiär beschreibt unsere Kanzlei ganz gut. Familiär bedeutet für mich, dass man zusammenhält durch dick und dünn, dass man wohlwollend miteinander umgeht, auch wenn es in der Sache mal hart sein muss. Die langjährigen Mitarbeiter- und Mandatsverhältnisse sind der Beweis, dass es klappt.

3. Wo holen Sie sich Inspiration für Ihre Arbeit?

Im Delfi-net. Das ist immer sehr erfrischend, sich in der Frankfurter Gruppe mit den Kollegen auszutauschen. Ich habe nach wie vor Kontakt zu meiner damaligen Studien- und Examensgruppe. Auch den Rat meiner Vaters mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung weiß ich nach wie vor zu schätzen.

Inzwischen sind auch die Sozialen Medien nicht mehr wegzudenken. Angefangen hat das übrigens mit den Kanzleifunk, den ich seit der ersten Folge höre. Dazu kamen dann Facebook-Gruppen und YouTube-Kanäle.

4. Welche geschäftliche Herausforderung beschäftigt Sie derzeit am meisten?

Die Personalsuche hat mich viel beschäftigt. Wir mussten viel planen und improvisieren, weil nacheinander zwei Mitarbeiterinnen ausfielen. Inzwischen sieht es wieder besser aus. Auch weil eine Mitarbeiterin deswegen ihren Vorruhestand aufgeschoben hat. Und das meinte ich auch mit familiären Zusammenhalt.

Ich freue mich über jede Bewerbung. Steuerfachangestellte und Steuerfachwirte wären natürlich top, aber auch Bilanzbuchhalter sind hier gern gesehen. Einfach eine Mail an mich senden unter hmischlich@stb-mischlich.de.

5. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?

Gibt es denn zurzeit eine Auswahl? Fachwissen ist ein Muss. Digitale Affinität ist wünschenswert, wobei wir digital Unerfahrene gern an die Hand nehmen. Und eine gewisse Sympathie muss einfach da sein. Wir sind eine kleine Kanzlei, hier kann man sich nicht aus dem Weg gehen. Hier räumt auch mal der Chef den Geschirrspüler aus und man selbst sollte sich auch nicht zu schade sein, den Mandanten mal den Kaffee zu bringen.

6. Mal angenommen, der Kammerzwang fällt, jeder darf Steuerberatung anbieten und Steuerberater auch gewerbliche Leistungen: Was tun Sie?

Ich mache erstmal weiter wie bisher. Qualität setzt sich durch und wir Steuerberater sind einfach am besten gerüstet. Wahrscheinlich würde ich neue Dienstleistungen mit ins Angebot nehmen. Mit meinem Hintergrund als Banker liebäugele ich mit der Finanzplanung oder dem Durchrechnen des Kaufs eines größeren Mietobjekts. Wahrscheinlich würde ich auch mehr Marketing betreiben. Das sind zwei Themen, die aktuell einfach aus Zeitmangel nicht machbar sind.

7. Auf welche geschäftliche Entscheidung/Erfolg sind Sie stolz?

Wir hatten rechtzeitig digitalisiert. Als dann Corona zuschlug, waren innerhalb von zwei Tagen alle im Homeoffice. Das hat richtig gut geklappt und mich stolz gemacht.

Es war auch richtig, das gute Jobangebot mit Prokura bei einer großen Kanzleien sausen zu lassen und in die elterliche Kanzlei zu gehen. Es passt einfach. Das spüre ich jeden Tag.

8. Sie können – unbemerkt und ungestraft – hinter die Kulissen einer anderen Kanzlei schauen: Was würden Sie ausspionieren?

Ich würde mir alle Prozesse anschauen. Was kann man verschlanken? Was kann ich verbessern? Wir bieten den Mandanten zum Beispiel digitalen Belegtausch. Unsere Plattform dafür ist gut und bietet auch Lesebestätigungen, was ich bei „Belehrungsschreiben“ immer recht hilfreich finde. Trotzdem ist der Belegtausch ein Dauerbrenner. Es gibt so viele Arten Belegtausch wie es Mandanten gibt – selbst wenn sie eine digitale Plattform nutzen. Wir sind in den vergangenen Jahren schnell gewachsen. Da kommen Themen wie Prozessbeschreibung und Einheitlichkeit schnell unter die Räder. Darin würde ich gern besser werden.

9. Welche natürliche Gabe würden Sie gern besitzen?

Ich wäre gern ein besserer Autodidakt.

10. Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?

Der heutige Tag beginnt mit einem Kanzleifrühstück und endet heute Abend mit unserer Weihnachtsfeier beim Italiener. Wer weiß, wie die Situation im November/Dezember ist. Homeoffice und Gastronomie wieder zu? Da haben wir die Weihnachtsfeier einfach vorgezogen. Von daher: Voller Vorfreude, dankbar und entspannt.