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StB Christopher Krug (Foto: privat)

10 Fragen an … StB Christopher Krug

StB Christopher Krug führt mit einem Partner eine junge, zehnköpfige Kanzlei in Bonn. Die Mitarbeiter kommen zum Teil noch ins Büro, arbeiten ansonsten aber aus der Ferne zu – zum Beispiel aus Köln, den Azoren oder Mexiko. Seinen Kanzleipartner fand Krug übrigens über steuerkoepfe.de.

1. Warum sind Sie StB geworden?

Letztendlich, weil ich unbedingt selbstständig arbeiten wollte. Von der Branche konnte ich mir bereits in jungen Jahren einen Eindruck verschaffen, da mein Vater seit 40 Jahren eine eigene Kanzlei in Bonn führt. Er hat mir oft aus seinem beruflichen Alltag berichtet und dabei von vielen spannenden Menschen, Orten und Branchen erzählt, mit denen er zu tun hatte. Das hat mich fasziniert. Also habe ich erst BWL, dann Steuerrecht in Köln studiert und 2016 die Prüfung gemacht. Und die Faszination ist geblieben. Es gibt wenige Berufe, in denen man mit so vielen unterschiedlichen „Typen“ zu tun hat und gleichzeitig so viel über andere Unternehmen und Branchen kennenlernt. Wir können die Mandanten gut unterstützen und wir sehen uns auch als ein Teil von deren Unternehmen. Schade, dass unser Image das nicht immer widerspiegelt.

2. Ihre fachliche Dienstleistung bieten auch zig andere Kanzleien – was stellen Sie heraus, wenn Sie potentiellen Mandanten Ihre Kanzlei empfehlen möchten?

Unser Hauptaugenmerk gilt den Kapitalgesellschaften. Dort ist der Beratungsbedarf groß und unser Know-how auch – sowohl steuerlich wie auch betriebswirtschaftlich. Spezialisiert haben wir uns außerdem auf Unternehmen mit Auslandsbezug, rechtssichere Auswanderungen sowie Unternehmensumstrukturierungen. Mein Partner Michael Wohlfart kümmert sich um die Auslandsthemen und ich betreue die inländischen Gesellschaften zu allen laufenden und speziellen Steuerfragen.

3. Wo holen Sie sich Inspiration für Ihre Arbeit?

Überwiegend aus den sozialen Medien: Facebook, LinkedIn und Xing. Es ist spannend zu sehen, wie andere Kanzleien arbeiten. Zum Beispiel für die eigene MS-Teams-Einführung haben wir uns da sehr viel Inspiration geholt.

4. Welche geschäftliche Herausforderung beschäftigt Sie derzeit am meisten?

Die zusätzlichen Aufgaben bedingt durch die anhaltende Corona-Pandemie abzuwickeln. Wir Steuerberater streben ja ohnehin danach, dass wir bei den Aufträgen zum Jahresende alle unsere „Schäfchen im Stall“ haben. Nicht zuletzt fordern das auch unsere Mandanten. Da ist der Stress groß. Vergangenes Jahr kam noch Corona obendrauf. Das war keine leichte Aufgabe. Ich gehe auch davon aus, dass uns diese zusätzlichen Belastungen in diesem Jahr noch ein ständiger Begleiter sein werden.

5. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?

Mitarbeiter haben bei uns alle Freiheiten. Wir begrüßen die eigenverantwortliche, ständige Arbeit im Heimbüro – „full remote“ wie es auf Neudeutsch heißt. Im Gegenzug erwarten wir ein Commitment für den Aufbau dieser noch jungen Kanzlei. Diese Grundeinstellung ist uns sogar wichtiger als das Fachwissen.

6. Mal angenommen, der Kammerzwang fällt, jeder darf Steuerberatung anbieten und Steuerberater auch gewerbliche Leistungen: Was tun Sie?

Dürfen und Können ist ja Zweierlei. Das Steuerrecht ist schon sehr speziell. Ich gehe davon aus, dass wir auch in Zukunft noch in der Steuerberatung unser Wachstum weiter ausbauen können. Qualität wird sich am Ende durchsetzen. Schön wäre es natürlich, wenn wir unsere Beratungsleistungen einfacher ausbauen und vermarkten könnten – zu einer Gesamtlösung für Unternehmer mit Coaching zum Beispiel. Das wäre schon attraktiv.

7. Auf welche geschäftliche Entscheidung/Erfolg sind Sie stolz?

Auf den Zusammenschluss mit meinem Partner Michael Wohlfart. Auf Michael aufmerksam geworden bin ich übrigens durch das 10-Fragen-Interview mit ihm hier auf steuerkoepfe.de. „Der tickt ja wie ich“, dachte ich mir und habe Kontakt aufgenommen. Anfang 2020 haben wir unsere Einzelkanzleien dann vereint und sind in nicht mal einem Jahr von fünf auf zehn Mitarbeiter gewachsen. Wir haben sehr spannende Mandate gewonnen, arbeiten vollständig digital und größtenteils remote. Wir haben keinen Mandanten, der uns noch Unterlagen in Papierform bringt. Unsere Mitarbeiter buchen kaum noch, sondern überprüfen vielmehr die vorkontierten Buchhaltungen unserer Mandanten, denn ca. 60 Prozent unserer Mandanten liefern uns lexoffice-Buchhaltungen zu.

8. Sie können – unbemerkt und ungestraft – hinter die Kulissen einer anderen Kanzlei schauen: Was würden Sie ausspionieren?

Hm, mich würde ja interessieren, wie diese oft propagierte 25-Stunden-Woche in der Praxis wirklich funktioniert.

9. Welche natürliche Gabe würden Sie gern besitzen?

Ist Geduld eine natürliche Gabe?

10. Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?

Glücklich und motiviert.